Das Geld ist alle, aber noch viel Monat übrig. Am Ersten ist die Miete fällig. Was bleibt dann noch übrig und wie soll das weitergehen? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen.
Wohnen ist teuer und wird zu einem immer größeren Problem. Doch warum ist das so?
Die Antwort liegt zum großen Teil in der Entwicklung des Lebenshaltungskostenindex (VPI), an den die meisten Mieten geknüpft sind. Nach Jahren der Stagnation ist dieser nunmehr rasant gestiegen, was dazu geführt hat, dass auch die Mieten steigen.
Eine oft diskutierte Lösung ist die Deckelung der Mieten. Diese würde für Mieter eine kurzfristige Erleichterung bedeuten, da die Miete nicht mehr so stark steigen würde. Langfristig kann es aber negative Auswirken auf die Bausubstanz haben und dadurch zu einer Verschlechterung der Wohnqualität führen.
Der Vermieter hat das Haus, die technischen Einrichtungen, Außenanlagen in einwandfreiem Zustand zu erhalten und trägt auch das Kostenrisiko für Mietausfälle. Die Preiserhöhungen von Dienstleistern, Handwerkern, Lieferanten und aufgenommenen Darlehen muss er dann selbst tragen. Somit hat er weniger Kapital für Verbesserungen, Erneuerungen und Erhaltungsarbeiten zur Verfügung.
Im internationalen Vergleich zeigt es sich, dass in Österreich 20 % bis 30 % des Haushaltseinkommens für Wohnen ausgegeben wird. In Ländern wie Italien und Deutschland liegt der Prozentsatz wesentlich höher. Die „Agenda Austria“ hat darauf hingewiesen, dass im Umfang der Inflation 2023 auch die Löhne massiv gestiegen sind. Gedeckelte Mieten haben etwa in Spanien zu einem um 20 % verringerten Mietmarkt geführt, in Berlin zu einem Rückgang von rund 45 %. Grund hierfür war, dass sich für Vermieter das Vermieten nicht mehr gerechnet hat und sie diesen Wohnungsbestand verkauft haben. Das führt nun zwangsläufig zu einer Verteuerung des Restbestandes an Mietwohungen.
Aber auch höhere Betriebskosten sorgen für eine laufende Verteuerung, weil die Preise für Handwerker, Zulieferer und Energie gestiegen sind.
Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, um beim Wohnen zu sparen. Neben der Auswahl einer Wohnung mit bedarfsorientierter Größe kommt der Effizienz der Beheizung eine immer größere Bedeutung zu. Ebenso die Erreichbarkeit von Arbeit, Schulen, Hort und medizinischen Einrichtungen. Lange Fahrwege verteuern das Wohnen ebenso wie übergroße Räume, welche nicht benötigt werden.
Um das Problem des teuren Wohnens langfristig zu lösen, müssen nachhaltige Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören beispielsweise Investitionen in den sozialen Wohnbau sowie die Anhebung von Wohnbeihilfen für Bedürftige und junge Menschen unter 30 Jahren.
(KommR Philipp Reisinger)